7 Tage Indien März 2019

zur Zeugenaussage

im Seligsprechungsprozess von

Frater Fortunatus Fhannhäuser

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Invormationen über Leben und Wirken des Frater Fortunatus Thanhäuser

Anlässlich der Wallfahrt am 30.08. 2014 in Telgte wurde das Denkmal von Frater Fortunatus Bernhard Thanhäuser eingeweit.

 

ZUR INFORMATION!

Mit brüderlichen Grüßen

Fr. Alfons M. Höring OH

ÜBERSETZUNG DES SCHREIBENS AN MAR MATHEW ARACKAL

Rom, 08. Mai 2013

Ref.N. CGO55/2013

Mgr. Mar Mathew Arackal
Bischop of Kanjirappally
P.B. Ni. 22

Kanjirappally - 686507
Kerala - India

Exzellenz, Hochwürdigster Herr Bischof,

Betreff: Eröffnung des Seligsprechungs-/Heiligsprechungsprozesses von
FRATER FORTUNATUS THANHÄUSER
Ich, Frater Elia Tripaldi, der von Frater Jesus Etayo, dem Generalprior des Hospitalordens vom hl. Johannes von Gott, zum Postulator ernannt wurde und mit der Durchführung des Prozesses der Seligsprechung/Heiligsprechung unseres Mitbruders Frater Fortunatus Thanhäuser und Gründers der Kongregation der „Schwestern der Nächstenliebe des hl. Johannes von Gott“ betraut wurde, bitte hiermit Eure Exzellenz formell und entsprechend der Apostolischen Konstitution „Divinus Perfectionis Magister“ vom 25. Januar 1983 und entsprechend der Vorschriften von „Normae servandae in inquisitionibus ab Episcopis faciendis in causis sanctorum“ vom 07. Februar 1983 (Nr. 11 -15) um die Eröffnung des Prozesses.
Wie Ihnen bekannt ist, hat sich der Ruf der Heiligkeit von Frater Fortunatus Thanhäuser schon zu seine Lebenszeit entwickelt und ausgebreitet und hat sich auch nach seinem Tod im Jahre 2005 in zunehmendem Maße weiter ausgebreitet. Der Diener Gottes Frater Fortunatus Thanhäuser wird von vielen Menschen nicht nur in Kattappana verehrt, sondern auch in anderen Gegenden Indiens und in Europa, wo die Ordensgemeinschaft, die von ihm gegründet wurde inzwischen Niederlassungen unterhält. Sein Grab wird beständig von Pilgern besucht, die um seine Fürsprache bitten und oft schriftliche Zeugnisse über erwiesene Gunsterweise/Gnaden hinterlassen, die Ihnen auf seine Fürsprache von Gott erwiesen wurden (Zeichen großer Bekanntheit).
Seine unbegrenzte Liebe für die Armen, die Leidenden, für Kinder und alte Menschen, denen er sein ganzes irdisches Leben weihte, seine ungezählten karitativen Werke in Kattappana und in anderen Orten, seine völliges und bedingungsloses Vertrauen auf die Göttliche Vorsehung und seine heroischen Tugenden haben die Bewunderung und Verehrung vieler Christen angeregt, ja auch von Nichtchristen und Ungläubigen. Dies führte auch dazu, dass viele junge Frauen in die Kongregation der Schwestern in Indien eingetreten sind. Viele Schwestern, seine geistlichen Töchter, führen das Werk des Dieners Gottes in vielen Nationen fort. Sein Ruf der Heiligkeit zieht weiterhin Berufungen in die Gemeinschaft an und gewinnt immer größere Bewunderung bei den Gläubigen.
Die Heiligsprechung von Frater Fortunatus Thanhäuser wäre sehr hilfreich, damit sein Geist den Armen und den Leidenden zu dienen, lebendig gehalten würde und könnte dadurch vielen suchenden jungen Frauen als Beispiel und Vorbild dienen in dieser materialistischen und egoistischen Welt und könnte einen sinngebenden und Lebenssinn spendenden Weg aufzeigen. Da die Schriften und Schreiben des Dieners Gottes (Briefe an Mitbrüder sowie an seine Schwestern und deren Kommunitäten usw.) äußerst einfach und voll und ganz vom Geist des Evangeliums erfüllt sind und sich darin, so glaube ich, keine Hindernisse oder irgendwelche mögliche Schwierigkeiten finden, könnte der Prozess eröffnet werden. Ich bin daher sehr hoffnungsvoll, dass nach der Durchführung der sachgerechten Untersuchungen und nach Erlangen des "nihil obstat" des Heiligen Stuhles, Eure Exzellenz mit der Eröffnung des Prozesses sobald als möglich voranschreiten kann, damit man mit der Befragung der Zeugen, welche persönlich mit ihm vertraut waren, beginnen kann.
Ich habe zwei Vize-Postulatoren ernannt, die mich vor der Diözesan-Kurie von Kanjirappally bei den Untersuchungen und Vorbereitungen des Prozesses vertreten sollen, der sich mit dem Leben, den Tugenden und dem Ruf der Heiligkeit des Dieners Gottes, Frater Fortunatus Thanhäuser, befasst:
FRATER VINCENT KOCHAMKUNNEL, Mitglied des Hospitalordens vom hl.
Johannes von Gott, e-mail
vincentkoch@yahoo.co.uk
und
SISTER ROSILY JOHN PURANGATTIL, Mitglied in der Kongregation der “Sisters of Charity of St. John of God”, E-Mail:
scjgkpna@sancharnet.in
Sie werden die Bischöfliche Kurie mit einer sorgfältig dokumentierten Biographie des Dieners Gottes, mit authentischen Kopien seiner Schriften, einer Liste von Zeugen sowie mit allen möglichen Erfordernisses versorgen, welche zur Durchführung des Prozesses notwendig sind.
Mit dieser meiner Bitte und meinem Gesuchen an Sie, füge ich als Anhang einige Details und eine kurze Biographie und chronologische Informationen betreffs Frater Fortuantus bei.
Ich verbleibe im Herrn, Eurer Exzellenz Diener
Frater Elia Tripaldi O.H.
General-Postulator
FRATER FORTUNATUS THANHÄUSER
1918 - 2005
Frater Fortunatus wurde am 27. Februar 1918 als Bernhard Thanhäuser in Berlin geboren und wuchs als ältester von drei Brüdern in Volpersdorf/Schlesien (heute Wolliborz) auf. 1935 trat er in Breslau in den Orden der Barmherzigen Brüder ein und wurde am 20. September 1935 in das Noviziat aufgenommen. Seine einfache Profess legte er am 21. November 1936 ab, seine feierliche wegen des Weltkrieges erst 1946. Nach Ausbildungen zum Krankenpfleger und Medizinisch-Technischen Assistenten arbeitete Frater Fortunatus im Breslauer Ordenskrankenhaus. 1950 wurde er mit den letzten deutschen Brüdern aus dem jetzt polnischen Schlesien ausgewiesen.
Bis 1969 gestaltete er maßgeblich die spätere Rheinische Ordensprovinz mit. Dann - im Alter von 51 Jahren - ging er nach Indien und baute in Kattappana im Bundesstaat Kerala ein Krankenhaus und zahlreiche Hilfsprojekte für Arme, Kranke und Alte auf. So legte er den Grundstein für die heutige Indische Ordensprovinz der Barmherzigen Brüder. 1977 gründete er gemeinsam mit einigen Frauen die Ordensgemeinschaft der „Schwestern von der Nächstenliebe vom heiligen Johanes von Gott“. Als „Vater der Armen“ hoch geachtet starb Frater Fortunatus Thanhäuser am 21. November 2005 in Kattappana.
CHRONOLOGISCHE DETAILS von Bernhard Thanhäuser
Name:       Hubert, Ludwig, Albert, Joseph, Bernhard, Thanhäuser
Eltern:       Ewald und Charlotte Thanhäuser, geborene Bschorner
Geburtsdatum:                             27.02.1918
Geburtsort:                                   Berlin
Taufe:                                                      03.04.1918 in der St. Matthäuskirch, Berlin
Wohnhaft:                                               von 1920 in Volpersdorf, Glatzer Bergland (im heutigen Polen)
Diözese:                                                  Erzdiözese Prag
Schulbildung:                                        1924 – 1928 Volksschule Volpersdorf
                                                                  1928 – 1934 Gymnasium in Neurode
Erste Hl. Kommunion:                                     1929 in Neurode
Aufnahme in den Orden:           27.05.1935 in Breslau
(Schlesische Provinz)
Firmung:                                                 29.06.1935 in Breslau
Aufnahme in das Noviziat:                  20.09.1935
Erste Profess:                                        21.11.1936
Feierliche Profess:                               21.07.1946
Ausweisung aus Schlesien:     April 1950
Tätigkeit in Frankfurt:                          1950 – 1969
Novizenmeister:                                    1953 – 1969
General-Delegat:                                   1959 – 1964
(Generaldelegatur Frankfurt)
Vize-Provinzial:                             1964 – 1968 (Rheinische Vize-Provinz)
Ausreise nach Indien:                 15.11.1969
Prior und Direktor des Krankenhauses
in Kattappana:                              1970 – 1977
Gründung der Kongretatione
der „Schwestern der
Nächstenliebe vom
hl. Johannes von Gott“:             08.09.1977 (in Kattappana)
Leitung des Alten- und Pflegeheimes
Pratheeksha Bhavan und verantwortlich
für andere Projekte:                    1976 – 1995
Provinzdelegat in Indien:           1981 – 1983 und 1986 – 1989
50jähriges Professjubiläum:     21. November 1986
Bundesverdienstkreuz der
Bundesrepublik Deutschland: 07. Januar 1995
60jähriges Professjubiläum:     21. November 1996
Letzter Besuch in Deutschland und in seiner
Schlesischen Heimat:                1998
Erhebung der Konvente und Einrichtungen in Indien
zur Indischen Ordensprovinz:  15.06.2005
Tod:                                                21.11.2005 in Kattappana
Beerdigungsstätte:                     Brüdergruft in Kattappana
von Bernhard Grolms hinzugefügt: Außerdem hatte er den Mahatma Gandhi Orden und die Indische Staatsbürgerschaft.
 

Hundert Jahre Frater Fortunatus Bernhard Thanhäuser

Wir erinnern an Frater Fortunatus Bernhard Thanhäuser, anlässlich seines hundertsten Geburtstages. Er wurde am 27.2.1918 in Berlin geboren, und starb am 21.11.2005 in Kattapana in Indien. Sein Grab ist seither Pilgerstätte für viele Gläubige. Frater Fortunatus, war der große Sohn eines kleinen Dorfes „Volpersdorf“ in Schlesien. In Indien, das Ihm zur zweiten Heimat wurde, hat man ihn als Vater der Armen verehrt und nach seinem Tode, zum „ Diener Gottes“ ernannt. Dieser Ehrentitel wird nur Gläubigen zuerkannt, die besondere Verdienste an ihrem Nächsten erworben haben, es ist eine Vorstufe zur Seligsprechung und Frater Fortunatus, hatte diese Verdienste in hohem Maße. Sein umfangreiches Lebenswerk war geprägt, von dem Wort des Herrn „ Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. “Er ging noch darüber hinaus und liebte seine ihm Anvertrauten, mehr als sich selbst, sonst hätte er Vieles nicht ertragen können. Er steht in einer Reihe mit Albert Schweizer und Mutter Theresa, auch ihnen war das Leben bitterarmer Menschen von größter Bedeutung. Frater Fortunatus stärkte den Glauben und brachte den Seinen Hilfe, Arbeit und Brot, aber vor allem gab er ihnen ihre Würde zurück. 2005 starb Frater Fortunatus Bernhard Thanhäuser, wir haben damit einen großen Diener Gottes und der Menschen verloren. Jeder, muss sich vor einem solchen Menschen in Demut verneigen. Er hat die Seligsprechung verdient und wir wären sehr froh, wenn sie in absehbarer Zeit erfolgen würde.


 

 

Alfons M. Hoering

 

Ein Freund Indiens, Frater Alfons Maria Höring OH,

der den Indern ein Indner wurde ………......

 

Der völkerverbindender Mensch, Frater Alfons M. Höring hat das irdische Leben am 20. Juli 2018 beendet.

Frater Alfons wurde in den Wirren des 2. Weltkrieges am 18. September 1943 in Biedenkopf geboren, wohin seine Mutter aus Frankfurt evakuiert und während sein Vater als Soldat im Krieg war.

Sein Vater war evangelischer Christ und seine Mutter Katholikin. Getauft wurde er in einer evangelischen Kirche in Frankfurt. Sein Vater hatte schon lange überlegt, wenn er aus dem Krieg zurückkehren wird, den katholischen Glauben anzunehmen.

Im dritten Reich wurden in der evangelischen Kirche nicht immer alle Kinder auf Gott getauft sondern auf Volk, Vaterland und Führer. So wurde Frater Alfons dann später bedingungsweise in der              St. Bernhardus – Kirche in Frankfurt nochmals katholisch getauft.

Er wuchs in Frankfurt am Main auf und ging dort zur Schule. War Ministrant in der St. Bernhardus-Kirche / Pfarrei und in einem Schwesternhaus der Armen Dienstmägde Jesu (Dernbacher Schwestern).

Er lebte mit seinen Eltern, Geschwistern und der Großmutter in eigenen Haus in Frankfurt am Main.

Mit 17 Jahren wollte er Missionar werden und interessierte sich für einen missionierenden Orden.

Er wusste, dass im Unteren Atzemer, in Frankfurt Ordensbrüder ansässig sind. Die Barmherzigen Brüder des hl. Johannes von Gott.  Dorthin konnte er ja zu Fuß hinlaufen und sich erkundigen.

Nach einigen Gesprächen ist er dort 1960 in den Orden aufgenommen worden. Der Diener Gottes      „Frater Fortunatus Thanhäuser“ war sein Novizenmeister und von ihm wurde Frater Alfons sehr geprägt.

Er absolvierte vom 07. März 1961 – 07. März 1962 das Noviziat in Frankfurt und Am 08. März 1962 mit der ersten Profess abschloss. Später besuchte er die 3-jährige Krankenpflegeschule am St. Marienkrankenhaus in Frankfurt am Main, den Dernbacher Schwestern. Ganz in der Nähe seines elterlichen Hauses.

Er arbeitete im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder, später umbenannt in Brüderkrankenhaus, in allen Abteilungen des Hauses. Bildete sich im Labor und in der Röntgenabteilung, war oft im Einsatz im Operationssaal und half in der Krankenhaus-Apotheke aus, machte auch Nachtdienste, ein Mitbruder, überall einsetzbar, sehr fleißig und gewissenhaft.

Er besuchte den Kurs für Ordensbrüder im Apostelstift in Köln und bildete sich theologisch weiter.

In Irland vertiefte er seine sprachlichen Englisch Kenntnisse und besucht in Hamburg das Tropeninstitut.

Seine Feierliche Profess legte er am 29. Juni 1968 in Frankfurt am Main ab.

Vom Brüderkrankenhaus aus konnte er auf seine beiden Taufkirchen sehen, die Kirche seiner Erstkommunion und Firmung und seine Ordens-Profess-Kirche, die Kapelle des Brüderkrankenhauses.

Mit ihm bereiteten sich 2 weitere Mitbrüder vor, um in Indien den Orden neuaufzubauen. Unter ihnen auch der „Diener Gottes – Frater Fortunatus“. In dieser Zeit war er bereits als Begleiter des Novizenmeisters in der Ausbildung im Noviziat tätig.

Längst war das Projekt in Indien angestoßen und man erwartete das Visum für die Brüder. Prophezeiungen, dass ein Visum für Indien wohl niemals ausgestellt würde, bewahrheiteten sich nicht. Die Verbindungen nach Indien waren weise und klug ausgewählt.

Zwischenzeitlich waren bereits einige junge Männer aus Indien zum Eintritt in den Orden nach Frankfurt gekommen und absolvierten ihre Ausbildung. Frater Prakash übte mit den Brüder schon ein wenig die ortsübliche Sprache in Indien zu erlernen.

Im April 1970 war es soweit, die Reise nach Indien konnte beginnen. Frater Fortunatus war schon einige Monate mit Frater Prakash vor Ort und hatte mal geschrieben, dass es sehr kalt sei. Die Post war damals mindestens 4 – 6 Wochen unterwegs und in Indien sind im April / Mai die sehr heißen Tage mit sehr hohen Plus Graden. Im dicken Wintermantel dann in die Hitze ! 

 

Nach langer Reise in Kattappana angekommen, wurden sie herzlich empfangen und wohnten in einem windschiefen Gebäude, das auch als Krankenhaus diente. Die Toiletten und die Waschgelegenheit waren außen. Ein sehr armseliger Anfang in Kattappana. Mit dem eigentlichen Bau eines Krankenhauses war bereits begonnen worden und auch Wohnräume für die Brüder waren im Bau. Der Aufbau des Krankenhauses schritt zügig voran und schon sehr bald konnten die ersten Räume genutzt werden.

Frater Alfons war in seinem Element und arbeite fast Tag und Nacht. Alle Materialien mussten aus weit entfernten Städten in die abgelegene Gemeinde Kattappana gebracht werden. Solche Besorgungsfahrten dauerten 2 – 4 Tage und dann war vieles nicht sogleich verfügbar.

Bald interessierten sich mehr junge Männer für den Orden und traten ein. Ein Novizenmeister musste gefunden werden und Frater Alfons hatte genügende Ausbildungsfähigkeiten. So wurde er für viele Jahre zusätzlich zum Ausbilder für die jungen Leute in Indien.

Er arbeitete zusätzlich in OP gab Narkosen, assistierte bei Operation und bei den sehr schweren Geburten. (Normale Geburten waren ja Hausgeburten)

In den 60zigen Jahren hieß es bei seiner Ausbildung zum examinierten Krankenpfleger in Frankfurt “Männer werden in der Gynäkologie nicht eingesetzt“ wie gut hätte er da mehr praktische Erfahrungen in Indien gebrauchen können.

Der Krankenhausbetrieb wuchs sehr schnell und auch die Zahl der jungen Männer die eintreten wollten stieg stetig an. Es musste ein eigenes Noviziatshaus gesucht werden. Ein Ort, der sich für die Ausbildung eignet und wo auch fremde Ausbilder zur Verfügung stehen.

Frater Alfons suchte und er bekam den Tipp nach Bangalore zu gehen. Dort wurde ihm klar gemacht, dass weitere Orden sich zu dem Zeitpunkt nicht mehr in Bangalore niederlassen können.

1980/81 fand er dann in Poonamallee bei Madras (Chennai) im Bundestaat Tamil Nadu, einen Platz in der Nähe des dortigen Priesterseminars geleitet von Salesianern, darunter auch 2 Italiener.

Nur mit Hilfe der dortigen Patres konnte er ein Stück Land erwerben. Auf dem Grundstück stand ein altes Haus und mit An- und Umbauten konnte es einigermaßen bewohnbar gemacht werden. Als Kapelle und Refektorium dienten Bambus-Hütten.

Die Vorgabe war, zum Noviziatshaus gehört auch ein Apostulat. Also entstand ein neues Haus für arme, kranke, hilfsbedürftige Männer. Für diese Finanzierung hat sich der verstorbene Frater Michael sehr eingesetzt.

Zu den Einrichtungen gehört auch immer eine Landwirtschaft, die für die Ernährung der Brüder und Patienten notwendig ist. Die Novizen kamen mit dem Bus aus Kattappana und mit ihnen auch die ersten Tiere.  

Frater Alfons entwickelte das Haus immer weiter und es entstand zusätzlich eine kleine Medikamenten-Ausgabestelle für die Slambewohner aus der Umgebung. Zusätzlich erlerne er hier ein wenig die tamilische Sprache.

Frater Alfons war der Motor für dieses Werk. Die Mitbrüder unterstützen ihn aber seine Gesundheit litt unter den täglichen anstrengenden Aufgaben und dem Klima.

17 Jahre in Indien haben viele Opfer von ihm abverlangt.

Weihnachten 1986 zurück in Deutschland war er zunächst in Frankfurt und dann bald als Novizenmeister in Falkenstein. Seine Gedankenwelt aber war immer wieder in Indien.

1992 wurde das interprovinzielle Noviziat in Graz-Eggenberg gebildet und Frater Alfons wechselte nach dort um in der Ausbildung der Novizen tätig zu sein.

12 Jahre war er fest in Graz-Eggenberg und kam nach Frankfurt zurück. Danach reiste er immer wieder zu Unterrichtsblöcken nach Graz-Eggenberg und ebenso nach Indien. Dort hat er im Noviziat der Brüder und bei den Johannes von Gott – Schwestern viele Unterrichtstunden erteilt.                     Frater Alfons hat die Brüder und Schwestern in Indien sehr geprägt und von der Idee des hl. Johannes von Gott geformt. Die Frucht seiner Arbeit ist in Indien deutlich sichtbar.

2005 wurde der indische Teil des Ordens zu einer eigenen Provinz erhoben, an dessen Aufbau und Leben Frater Alfons großen Anteil hatte. 2005 starb Frater Fortunatus im Ruf der Heiligkeit, der Frater Alfons Leben stark und vorbildhaft geprägt hat.

Er war gern gesehener Gast bei den Brüdern und Schwestern in Indien. Er bemühte sich sehr um Frater Fortunatus und hat vieles aus seinem Nachlass übernommen und geordnet. Zum Tod von Frater Fortunatus hat er ausführlich das Leben beschrieben. Für die Seligsprechung hat Frater Alfons unermüdlich gearbeitet und sich eingesetzt.

Frater Alfons organsierte Reisegruppen, die Interesse an der Arbeit des Ordens in Indien hatten und begleitete sie auf diesen Reisen. Er war ein Profunder Kenner der Kultur und Lebensart der Inder. Ja man kann sagen, er ist ein „Inder“ geworden.

Viele Erkrankungen und Krankheiten musste er in den letzten Jahren ertragen und immer häufiger sich in ärztliche Behandlung begeben.

2014 wollte er zur Erhebung von Frater Fortunatus zum „Diener Gottes“ nach Indien reisen aber eine schwere Krankheit verhinderte diese Reise. Auch danach konnte er nicht mehr nach Indien reisen.    Zu seinen Wünschen zählte es, dass er zum 50-jährigen Jubiläum des Beginns der Aufbauarbeit im November 2019 nach Indien reisen kann und bis dahin wenigsten ein weiterer Schritt zum Seligsprechungsprozess für Frater Fortunatus fortgeschritten sein möge. Gern wäre Frater Alfons bei der Ausgrabung der Gebeine dabei. 

Frater Alfons war ein sehr praktischer Mensch, er konnte die erlernte Theorie in eine lebensnahe Praxiswelt umsetzen und weitervermitteln. Sein Einsatz für die Menschen war unermüdlich und wo er gebraucht wurde, ließ er sich fordern. Sein Eifer für die Seligsprechung von Frater Fortunatus war pausenlos. Selbst im Krankenbett und in der Reha-Klinik hat er daran gearbeitet.

 

Nun ist das Lebenswerk von Frater Alfons beendet. In der Glückseligkeit des Himmels wird er alle Menschen wiedertreffen, denen er sehr verbunden war und ihm vorausgegangen sind.

Er wird seinen Frieden bei Gott im Himmel finden.

 

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