O Täler weit, o Höhen,
O schöner, grüner Wald,
Du meiner Lust und Wehen
Andächt´ger Aufenthalt.
Da draußen, stets betrogen,
Saust die geschäft´ge Welt;
Schlag noch einmal die Bogen,
Um mich, du grünes Zelt.
Wenn es beginnt zu tagen,
Im Walde steht geschrieben
Ein stilles, ernstes Wort
Vom rechten Tun und Lieben
Und was der Menschen Hort.
Ich habe treu gelesen
Die Worte schlicht und wahr.
Und durch mein ganzes Wesen
Ward´s unaussprechlich klar
Bald werd ich dich
verlassen,
Fremd in der Fremde gehn,
Auf buntbewegten Gassen
Des Lebens Schauspiel sehn;
Und mitten in dem Leben
Wird deines Ernsts Gewal
Mich Einsamen erheben,
So wird mein Herz nicht alt
O Täler weit o Höhen, mit diesem Gedicht von Joseph Freiherr von Eichendorff, einem unserer großen schlesischen Dichter, möchte ich unser 13.Volpersdorfer Ortstreffen welches am 4. Oktober wie immer im Hause Rahenkamp stattfand beginnen. Viele Heimatfreunde, aus Volpersdorf, Köpprich, Waldgrund und aus der näheren Umgebung hatten sich nach zwei Jahren wieder auf den Weg gemacht,um sich in Voxtrup zu treffen. Unser Saal, etwas kleiner als in den Jahren zuvor, war bis auf den letzten Platz besetzt. Auch waren zu unserer Freude Nachgeborene unter uns, die besonders willkommen sind, weil sie sich für die Heimat ihrer Großeltern und Eltern interessieren, die auch dadurch vor Vergessenheit bewahrt wird und die nun auch einmal bei unserer gemütlichen Zusammenkunft dabei sein wollten. Unser Treffen begann um 10 Uhr mit einem Wort- Gottesdienst, den unser lieber Diakon Arnold Bittner mit seiner Frau sehr schön gestaltet hat. Das Hauptthema des Gottesdienstes, war Frater Bernhard Thanhäuser der sich zu Eigen gemacht hat:“ Dienen ohne zu verdienen.“ Und dem Leitspruch:“ Weit weg ist näher als Du denkst.“ Anschließend ging es auf den Friedhof, wo am Gedenkstein der Toten gedacht wurde. Eine Weile später im Haus Rahenkamp angekommen, begrüßte Hermann Günzel alle Anwesenden aufs Herzlichste, lobte und bedankte sich für unsere Heimatarbeit und trug einige liebenswerte Gedichte von Georg Hartmann vor, der den Spruch prägte:“ Lieben ohne zu besitzen .“ Und damit meinte er wohl seine verlorene Heimat. Die Gedichte, Groofschofter Kärmis und Ei onser Häämte doo woarsch schien, gefielen allen sehr. Außerdem ermahnte uns Hermann Günzel die Familiennachrichten in Ordnung zu halten und man möge Bescheid sagen, wenn ein Heimatfreund verstorben ist. Bald wurde das Essen aufgetragen und jeder stärkte sich erst einmal und tauschte fleißig Neuigkeiten mit seinen Nachbarn aus. Am Ende des Saals war wieder unser beliebter Bücherstand aufgebaut, gab es dort doch immer etwas Schönes aus der Heimat, oder Interessantes aus der Grafschaft zu sehen und zu lesen. Besondere, handgestaltete Karten mit getrockneten Blumen, Schlüsselanhänger mit dem Wappen von Volpersdorf und auch andere kleine Nettigkeiten, waren zu erwerben. Nach Beendigung des Essens, präsentierte Bernhard Grolms in einem interessanten Lichtbildvortrag die Biographie des Frater Fortunatus Bernhard Thanhäuser, dessen Selig – Heiligsprechung vorbereitet wird. Des Weiteren zeigte Richard Reimann ganz neue, ältere, und schon historische Bilder aus Volpersdorf. Als der Kaffee aufgetragen wurde, gab es Dank der Diashow eine Menge Gesprächsstoff an allen Tischen. Leider ist es so gegeben, dass die Zeit viel zu schnell vergeht, so auch Heute. Zum Abschluss dankte Hermann Günzel noch einmal allen Heimatfreunden für ihr Kommen, trotz der weiten Anfahrt die mancher gerne auf sich nahm, Das Schlusswort sprach Diakon Arnold Bittner. Wir hoffen, so wir gesund bleiben, wollen wir uns in zwei Jahren wieder im Hause Rahenkamp einfinden.
Ilonka Reimann
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